Seine Liebeserklärung an die Ostsee beschreibt Lyonel Feininger als eine „enge Fühlung, draußen, mit dem Weltall der großen Formen, der großen Rhythmen, die allein mich – wie sonst nur Bach es tut – ganz auszufüllen vermögen.“ Es entstehen „andächtige, tiefreligiös empfundene Werke“. Noch 1954, zwei Jahre vor seinem Tod, lange von Deutschland entfernt, träumte er „immer nur entweder von dem Ostsee Strand, von den Dünen und der großen Einsamkeit dort; oder aber von hundert staubigen krummen Thüringischen Dörfern, die ich vor einigen Jahren per Rad aufsuchte und zeichnete.“
Weltberühmte Gemälde Lyonel Feiningers stellen Ostsee- und andere Meereslandschaften dar. Die Liebe Lyonel Feiningers zum Meer, zu Wasserfahrzeugen und ausgedehnten Himmels- und
Wolkengebilden fand er zwar eher entlang der Ostseeküste, aber auch ein kleiner Ribnitzer
Hafenausschnitt weckte sein Interesse.
Anlandende Fischerboote und Lastkräne sowie Personendampfer dürften hier für regen Betrieb
gesorgt haben. Die Landungsbrücke war stets bevölkert, Erfrischungen aller Art wurden im
gegenüber liegendem Gasthause „Zur Börse“ gereicht.
Angesichts des herrlichen Septemberwetters des Jahres 1921 ist es durchaus vorstellbar, dass Lyonel Feininger und Julia Berg-Feininger im Garten vom Gasthof verweilten, um den Segelbooten und Dampfschiffen zuzusehen.